Dreihundert Jahre lang blieb St.Klara am Bickentor eine Stätte religiöser Ausstrahlung. Vom dem reichen Schatz an Kunstwerken, Ablasstafeln, Handschriften, Predigtbüchern, Paramenten, Bildteppichen und Sakralgeräten blieb nur ein Teil erhalten. Bei der Säkularisierung 1782 wurde vieles von den Kommissaren beschlagnahmt und abtransportiert, Bücher verbrannt und Kulturgut vernichtet.

Der bauliche Zustand des Klostergebäudes war allerdings nicht erfreulich. Klein und finster war der Kirchenraum, der 1389 erstmals anlässlich einer Altarweihe erwähnt wird. Weil die Sorge der ersten Äbtissin vor allem dem Klosterleben galt, begann sie mit dem Bau einer Ringmauer um das Kloster, eines Kreuzganges, eines Krankenstübchen und mit der Renovierung der Kirche. 1484 konnte sie vier Altäre weihen lassen. 

Um die Schwesterngemeinschaft in eine strenge, geschlossene Klosterform überführen
zu können, holte der Franziskanerprovinzial 1480 Hilfe bei dem vorbildlich geführten Klarissenkloster Valduna in Vorarlberg. Die gottbegnadete Äbtissin Ursula Haider (1413 – 1498) nahm den Ruf an und reiste mit einer Gruppe Schwestern nach Villingen, um am Bickentor ein reformiertes Kloster einzurichten. Bis auf eine verließen die Frauen des dritten franziskanischen Ordens das Haus. Das Klarissenkloster entwickelte sich unter
der Führung von Ursula Haider zu einem Zentrum mystischer Religiosität.

nach Hermann Brommer, St.Ursula Villingen, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2002

Dreikönigsteppich

mittelalterl. Langwollfadenstickerei 

wahrscheinlich aus dem Klarissenkloster um 1520

Jetzt: Franziskanermuseum Villingen

Die hl. Klara als Beschützerin der Klarissinnen

Tafelbild Anfang 16. Jahrhundert

Überrest eines Schreinaltars aus dem Klarissinnenkloster

Jetzt: Franziskanermuseum Villingen

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